Ziel von ContaSorb ist die Entwicklung und Felderprobung neuartiger Kompositmaterialien zur In-situ-Reinigung halogenorganisch kontaminierter Grundwässer nach dem Trap&Treat-Konzept, wobei nicht nur „konventionelle“ Schadstoffe, sondern „neue“ Mikroschadstoffe in den Fokus kommen. Die Kopplung der sorptiven Anreicherung der Substanzen an geeigneten Sorbenzien und die Zerstörung der Schadstoffe im sorbierten Zustand erscheint als einer der wenigen aussichtsreichen Wege, die genannten Problemstoffe effektiv zu zerstören. Erfahrungen aus der Entwicklung von Carbo-Iron sollen helfen, injizierbare reaktive Partikel und Katalysatoren zu entwickeln, die maßgeschneidert sind für verschiedene Anwendungsbereiche („Multi-Purpose-Materialien“). Die Materialen sollen Eisenspezies als Reagenz oder Katalysator enthalten und eine für den Einsatzzweck ausgewählte Adsorptionskomponente.
Seit etwa 100 Jahren wird in den Regionen Sachsens Braunkohle abgebaut. Durch die Stilllegung vieler Tagebaue und deren Flutung steigt das Grundwasser wieder an und spült aus Abraumdeponiegebieten und natürlich vorkommenden Bodenschichten metallische Bestandteile (Eisensalze und Eisenhydroxid) aus. Das führt zur Belastung der Oberflächenwasser (die sogenannte „Verockerung der Spree“) und zu Problemen bei der Trinkwassergewinnung durch den hohen Eisen- und Sulfatanteil. Deren Entfernung/ Reduzierung ist deshalb eine permanente Aufgabe sowohl der aktiven Bergwerke als auch stillgelegter Produktionsstandorte. Es ist bekannt, dass Chitosan über sehr gute Schwermetallbindungseigenschaften verfügt. Chitosan ist ein natürlich vorkommendes Polymer, das aus dem Chitinpanzer von Krustentieren gewonnen werden kann.
In Deutschland lassen sich in nahezu allen Ab- und Gewässern Spurenstoffe finden. Teils setzen die Kläranlagen Aktivkohlen ein, die Schadstoffe an der Oberfläche binden. Die Aktivkohle wird überwiegend aus Steinkohle gewonnen – einem nicht nachwachsenden Rohstoff. Das Konsortium entwickelt Aktivkohlen aus regenerativen Materialien, die in großen Mengen preiswert verfügbar sind. Statt die beladenen Aktivkohlen unter großem logistischen Aufwand in einer zentralen Regenerationsanlage zu reaktivieren, wird in ZeroTrace ein Verfahren zur vor-Ort-Regeneration entwickelt. Der gesamte Prozess wird anlagentechnisch umgesetzt und für unterschiedliche Abwässer demonstriert. Projektbegleitend werden eine Stoffstromanalyse, Delphi-Studien und eine Multikriterienanalyse durchgeführt.
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